Was ist Growth Hacking? Der ultimative Leitfaden, wie du zum Growth Hacker wirst

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A growth hacker is a person whose true north is growth.” Zu deutsch ist ein Growth Hacker also eine Person, dessen wahres Ziel der Wachstum ist. So prägte Sean Ellis, Mitverantwortlicher im Marketing von Startups wie Dropbox, Eventbrite oder WordPress, 2010 diesen Begriff. Aber das ist noch nicht alles. Growth Hacker kommen überwiegend dann ins Spiel, wenn ein Startup nicht genügend Geld für Marketing-Ausgaben zur Verfügung hat und deswegen eher auf kostenlose „Hacks“ zurückgreifen muss. Statt quasi Geld in kostspielige Werbekampagnen zu stecken, kann man sich eigene Wege überlegen, um sein neu gegründetes Projekt unter die Leute zu bringen. Entsprechend dem Startup gilt es dann, eine gute Strategie zu entwickeln, welche – wie im ersten Satz erwähnt – als Ziel das Wachstum hat.

Wie läuft Growth Hacking ab?

Wachstum bezogen auf dein Unternehmen würde also eine stetige Kundengewinnung bedeuten. Dies erreicht man in vier Schritten, die vielleicht leicht aussehen, aber einen langwierigen Prozess mit sich bringen:

  1. Besucher auf deine Webseite aufmerksam machen
  2. Besucher zu Kunden machen
  3. Kunden halten
  4. Kunden zur Weiterempfehlung animieren

In diesen 4 Bereichen versucht ein Growth Hacker also mit Hilfe von Tricks und Hacks das Beste für das Unternehmen herauszuholen, damit ein Wachstum ohne größeren Kostenaufwand möglich wird. Wie das im Detail funktioniert und wie du dies auf dein eigenes Unternehmen oder deine eigene Webseite anwenden kannst, möchte ich dir hier erklären:

1. Besucher auf deine Webseite aufmerksam machen

Jedes Startup und Internet-Unternehmen hat das Ziel, mehr Traffic auf seiner Seite zu bringen. Doch wie kommst du dazu – vor allem dann, wenn du nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hast? Growth Hacker bedienen sich dabei an allen bereits vorhandenen Mitteln, optimieren diese und holen meist noch weitere dazu. Hierfür haben wir dir einige Möglichkeiten zusammengesammelt, wie du mehr Besucher auf deine Webseite aufmerksam machen kannst:

SEO: Webseite für Suchmaschinen optimieren

Egal, was deine Webseite oder dein darauf vermarktetes Produkt anbietet: Deine Webseite muss so konzipiert sein, dass Google und andere Suchmaschinen sie ranken können und, dass Menschen, die nach Produkten und Inhalten aus deinem Geschäftsfeld suchen, deine Webseite auch finden.

Ein Teil der Suchmaschinenoptimierung bei dem kein oder zumindest nur sehr geringes Budget notwendig ist, ist der Onpage-Bereich – also der Bereich, der auf deiner Webseite passiert. Somit kannst du hier vieles selbst oder innerhalb deines Unternehmens machen. Hierbei sollte man sich zuerst Gedanken über passende Keywords machen, die zu deinen Produkten und deinem Unternehmen passen. Dabei sollten immer Keywords gewählt und bevorzugt werden, die ein hohes Suchvolumen haben. Anregungen, Ideen und Statistiken über das Suchvolumen von Suchwörtern erhältst du im Keyword-Planner von Google Adwords kostenlos.

Danach heißt es, passend zum Suchwort Texte und Inhalte in hoher Qualität zu erstellen. Bei unseren Prüfungen haben wir festgestellt, dass auf den ersten Plätzen der Google-Suchergebnisse nur Webseiten gelistet sind, die mindestens 900 Wörter mit relevanten, gut strukturierten und qualitativen Inhalten auf der Landingpage haben, die optimal auf die jeweiligen Suchwörter abgestimmt sind. Zusätzlich beinhalten die Seiten wertvolles Material zur Veranschaulichung in Form von Bildern, Videos, Slideshows sowie zum Inhalt passende interne und externe Links. Diese Fakten musst du dir zu Nutze machen und auf deine eigene Webseite anwenden! Zwei weitere wichtige Punkte sind der Titel und die URL deiner Landingpage. Für beide gilt: Je aussagekräftiger und kürzer, desto besser. Außerdem sollte das Haupt-Keyword der Seite und soweit vorne wie möglich enthalten sein.

Zusammenfassend musst du also im SEO-Onpage-Bereich folgendes tun:

Schnapp dir am besten eines deiner Produkte oder besser noch, ein Feature eines Produktes, erstelle – falls noch nicht vorhanden – eine passende Unterseite dafür und arbeite folgende Punkte ab:

  1. Suchwörter bestimmen (Keyword Planner)
  2. Relevanten Text in hoher Qualität erstellen (>900 Wörter!)
  3. Bilder, Videos und sonstiges Material erstellen
  4. Text strukturieren (Überschriften Absätze, H1, H2, H3)
  5. Interne Links setzen (nicht mehr als 3-4)
  6. Perfekten Titel schreiben (Max. 55 Zeichen ohne Leerzeichen)
  7. URL bzw. Permalink bestimmen und optimieren

Das Ganze solltest du so gewissenhaft wie nur irgend möglich und für jede Seite deiner Webseite machen. Auch schon vorhandene sollten optimiert und neue Seiten erstellt werden. Achte aber darauf nicht zum gleichen Thema oder Keyword zwei verschiedene Seiten zu machen, denn auch Google könnte sich so schwerer für eine Seite entscheiden.
Noch mehr Informationen, detailliertere Anleitungen und zahlreiche praktische Tipps und Tricks zu diesem Thema erhältst du in unserem SEO Tutorial, mit dem du dir den Erfolg bei Google und bei deinen Nutzern sichern kannst.

Social Media: Möglichkeiten zum Teilen schaffen und selbst gute Inhalte teilen

Facebook-Seite, Twitter-Account und andere Social Media Profile sind schnell, mit einer optimalen Profilbeschreibung und ohne Kosten erstellt. Diese Seiten kann man nicht nur wunderbar dazu nutzen, um sein eigenes Wissen zu erweitern, auch der Aufbau eines Publikums für die eigenen Inhalte und die Steigerung der Aufmerksamkeit für eigene Produkte bringt ein gut gepflegter Social Media Account mit sich. Zu Beginn mag es auch hier schwierig für dich sein, den Ball ins Rollen zu bringen, aber mit Fleiß und Geduld schaffst du es, dir eine Grundbasis in Form einer Community aufzubauen und der Rest geschieht dann wie von selbst.

In diesem Zusammenhang sollte der Besucher deiner Webseite immer und überall die Möglichkeit haben, die Inhalte deiner Webseite auf sozialen Plattformen zu teilen. Liest der Besucher etwas interessantes und für ihn wertvolles, so ist die Chance groß, dass er den Inhalt mit seinen Freuden und Bekannten teilen möchte.

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Jedes soziale Netzwerk bietet zu diesem Zweck Buttons an, mit denen die Inhalte der aktuellen Seite schnell und einfach geteilt werden können. Bei Facebook ist dies beispielsweisse der Share-Button, bei Twitter der Tweet-Button. Dazu musst du jeweils einfach nur ein Stück HTML-Code in deine Webseite einbinden und schon erscheint der Button auf deiner Webseite, der das sofortige Teilen ermöglicht. Achte jedoch darauf, nicht zu viele Buttons in deine Webseite zu integrieren, da dies den Besucher überfordern oder abschrecken könnte. 3-5 Buttons, jedoch maximal 5 Buttons haben sich als optimale Anzahl für Sharing-Buttons erwiesen.

Der Besucher deiner Webseite sollte immer die Möglichkeit haben, deine Inhalte zu teilen. Klick um zu Tweeten

Des Weiteren ist es ein gute Strategie durch das Teilen in sozialen Netzwerken mehr Fans und Follower zu erhalten. Mehr Fans und Follower bedeuten ein großes Publikum für deine Inhalte und letztendlich natürlich auch für dein Produkt. Teile die besten, aktuellsten und wertvollsten Themen aus deinem Bereich und erarbeite dir mit perfekten Tweets und Posts einen Experten-Status. Auch wenn du Anfangs keine oder nur wenig Follower hast, kannst du damit Erfolg haben und die Anzahl deiner Fans steigern: Viele Nutzer benutzen die Suche um Inhalte zu finden oder entdecken deine Posts durch eine Erwähnung ihres Benutzernamens. Verrate immer deine Quellen, sei offen für neue Trends und achte immer darauf, was die Masse in deinem oder verwandten Bereichen bewegt. Optimalerweise bist du hier sogar einen Schritt voraus.

Content Marketing

Mit Hilfe von Content Marketing kannst du mit wertvollen, beratenden und unterhaltenden Inhalten genau deine passende Zielgruppe ansprechen und sie so von deinem Wissen, Know-How und deiner Marke überzeugen, um sie so anschließend als Kunden zu gewinnen. Doch bis es soweit ist, musst du dir unbedingt eine Strategie für f Marketing überlegen. Diese beinhaltet neben der Zielgruppe, der Art des Inhaltes und dem Umfang auch die Quellen für neue Themen und Ideen.

Mit Sicherheit bietet es sich auch in deinem Themenfeld an, über interessante Dinge zu schreiben und Blogposts zu verfassen. Wissenswertes und wertvolle Inhalte sind es immer wert, darüber zu berichten und es in Form deiner Webseite mit deinen Besuchern und Lesern zu teilen. Du hast ein neues Produkt oder eine neues Feature? Erstelle eine neue Unterseite und gleich danach einen Blog-Artikel. Du hast etwas neues gelernt? Schreibe einen neuen Blog-Artikel. Du hast eine neue Idee, aber keine Ahnung wie es ankommt? Schreibe einen Blog-Artikel und integriere eine Umfrage. Diese und andere Situationen sollten dir immer im Kopf bleiben und helfen dir dabei, Themen für Inhalte auf deiner Webseite zu finden.

Die Qualität und die richtige Menge deines Inhaltes ist ebenso von großer Bedeutung. Ausführliche und gut verstehbare Produkt- und Informationstexte sind wichtig – und denke daran: je mehr und wertvoller, desto besser für dich und deine Kunden. Wie oben bereits erwähnt sollten alle Seiten ein Minimum von 900 Wörtern aufweisen und wenn du mehr schreiben kannst, ist das natürlich umso besser!

Mit jedem neuen Inhalt hast du dann sogleich automatisch eigene Inhalte für deine Social Media Kanäle, die dir ein wirksames Teilen deiner Inhalte ermöglichen. Sind die Inhalte interessant, ziehen sie Leser an und diese können somit automatisch zu künftigen Kunden werden.

2. Aus Besuchern Kunden machen

Schaffst du es, genügend Menschen auf seine Webseite und dein Produkt aufmerksam zu machen, so gilt es dann, diese zum Kauf oder zur Nutzung zu animieren.
Dabei muss es sich nicht immer sofort automatisch um ein kostenpflichtiges Produkt handeln. Beispiele sind Dropbox oder Spotify, dessen Grundfunktionen von jedem kostenfrei genutzt werden können. Möchte man allerdings mehr Speicherplatz, werbefreie Musik und das Streaming auf mobilen Geräten, so kann man dies nur durch ein kostenpflichtiges Abonnement erhalten. Diese Unternehmen nutzen mit dem sogenannten Freemium-Modell also Ihr eigenes Produkt, um Ihre Nutzer zu einem Kauf und zur Nutzung kostenpflichtiger Dienste anzuregen.

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Des Weiteren gibt es die Möglichkeit vorab eine voll ausgestattete kostenlose Testversion anzubieten, die erst nach Ablauf einer gewissen Zeit kostenpflichtig wird. So kann der Kunde das Produkt im vollen Umfang nutzen, testen und sich anschliessend für einen Kauf entscheiden.

Je nachdem, ob du eines der genannten beiden Beispiele verwendest oder deine Besucher sofort zu einem Kauf anregen möchtest, gibt es mehrere Anwendungsgebiete, um die sich ein Growth Hacker kümmern muss, um die Besucher der Webseite in Kunden umzuwandeln oder auch zu „konvertieren“, wie man im Online Marketing sagt.

Landing Page und Webseite optimieren

Um Kunden zu gewinnen, solltest du unbedingt auf eine optimierte Landing Page achten. Das heißt, die Seite, auf der deine künftigen Nutzer landen, sollte so gestaltet und strukturiert sein, dass auf den ersten Blick erkennbar ist, welche Inhalte vermittelt und welche Möglichkeiten geboten werden. Ein wichtiger Punkt hierbei ist, dass die Landing Page einen Call-To-Action Button enthält, der klar erkennbar ist und den Benutzer zum Handeln animiert. Dies erreichst du mit sich abgrenzenden Farben des Buttons und klaren Aufforderungen wie „Jetzt bestellen“ oder „Jetzt kostenlos testen“.

Wenn du dir bei der Gestaltung oder den Texten unsicher bist und mehrere Varianten zur Auswahl hast, lohnt es sich bei einer Landing Page immer einen A/B Test zu machen. Mit einem A/B Test, auch Split Test genannt, kannst du mehrere Varianten einer Seite testen und die Conversions mit Hilfe eines Tracking-Tools pro Variante auswerten. Dies hilft dir dabei, die beste Möglichkeit der Gestaltung für deine Page zu finden.

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Bessere Kommunikation mit Onboarding E-Mails

Gerade wenn es um die ersten Kontakte zwischen Produkt und Kunde kommt, sollte der Kunde merken, dass du dich über sein Interesse freust und du dich um ihn kümmerst. Dabei können On-boarding Mails von Vorteil sein: Zeige durch ein paar Zeilen, dass du den neuen Kunden herzlich willkommen heißt und biete ihm die Möglichkeit, sich an dich zu wenden, falls er Fragen hat. So versenden wir bei Stetic zum Beispiel nach 7 Tagen folgende E-Mail, um den Kunden willkommen zu heissen:

Hallo {Name},

ich freue mich, dass Sie vor einigen Tagen einen Stetic Account erstellt haben.
Jetzt nach ein paar Tagen sollten bereits viele Daten für erste Auswertungen vorhanden sein.

Mein Name ist Nico Puhlmann und ich bin Gründer und Geschäftsführer von Stetic.
Falls ich Sie bei etwas unterstützen kann oder Sie Hilfe benötigen, können Sie mich jederzeit kontaktieren. Antworten Sie hierzu einfach auf diese E-Mail.

Läuft bisher alles zu Ihrer Zufriedenheit?

Nachfolgend habe ich ein paar hilfreiche Links für Sie zusammengestellt, die Sie beim Start mit Stetic unterstützen können:

Dokumentation zum Tracking:
https://www.stetic.com/help/docs/

Kontakt & Support-Formular:
https://www.stetic.com/contact/
Alternativ: support@stetic.com

Account-Login
https://www.stetic.com/user/login/

Lassen Sie mich bitte wissen, wenn ich Ihnen behilflich sein kann.
Das gesamte Stetic Team ist jederzeit gerne für Sie da!

Weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Vorhaben!

Viele Grüße
Nico Puhlmann

Dabei testen wir auch hier verschiedene Varianten des perfekten Zeitpunktes oder Textes und nutzen noch einige andere Anlässe, um mit dem Nutzer in Kontakt zu bleiben und ihm den bestmöglichen Support zu geben.

Conversion Rate im Blick behalten und optimieren

Die Conversion Rate beschreibt die Anzahl der Besucher, die letztendlich zu Kunden werden. Mit geeigneten Tracking-Tools solltest du als Growth Hacker diese Conversion Rate immer im Blick behalten, um bei einer negativen oder positiven Veränderung sofort reagieren zu können. Wichtig hierbei ist nicht nur die Auswertung der lenzendlichen Conversion Rate von allen Besuchern, sondern umso mehr die Auswertung von verschiedenen Segmenten. So ist eine Auswertung der Besuchergruppen nach Traffic-Quelle (Referer) zum Beispiel sehr wichtig, um heraus zu finden, welche Quelle die meisten Conversions erzielt. Optimal sind hier Tools, die eine Analyse in Echtzeit zur Verfügung stellen und das Tracking des kompletten Conversion Funnels inkl. A/B Tests ermöglichen. Du solltest täglich, mindestens jedoch wöchentlich diese Auswertungen machen und die passenden Schlüsse daraus ziehen.

3. Kunden halten

Ein umgangssprachliches Sprichwort sagt „Kunden gewinnen ist nicht schwer, Kunden halten dagegen sehr.“. Einen Kunden von seinem Produkt zu überzeugen ist mit all den Marketing-Techniken unter Umständen leichter zu bewältigen, als mit seinem Produkt wirklich jeden einzelnen Kunden auf lange Sicht zufrieden zu stellen. Doch das sollte immer das Ziel sein und genau hier kommt der Growth Hacker ins Spiel. Hierbei geht es nicht nur um die ständige Optimierung und Verbesserung des eigenen Produktes, auch die Kundenpflege und der Ausbau der Beziehung zum Kunden steht an erster Stelle. Eine wichtige Kennzahl, die du immer im Blick behalten solltest, ist die Abwanderungsrate – auch Churn-Rate genannt. Sie wird aus den Kunden berechnet, die das Produkt nicht mehr nutzen, geteilt durch die Gesamtanzahl der Kunden. Der so errechnete Wert ergibt einen guten Überblick über das Wachstum des Unternehmens und hilft bei der Bestimmung des Handlungsbedarfes.
Doch was kann man tun, um die Churn-Rate zu senken? An erster Stelle steht immer die Kommunikation: Biete deinen Kunden Hilfe an, biete ihnen die Möglichkeit, Feedback zu hinterlassen, welches du dann natürlich je nach Einzelfall auch umsetzen solltest.

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Verwende Analytics-Tools, um die Aktivität deiner Benutzer zu messen. Durch dieses Monitoring kannst du im Vorfeld meist schon gut erkennen, welche Kunden kein Interesse mehr zeigen oder kurz vor einer Kündigung stehen. Frage dann unbedingt freundlich nach, warum sie deinen Service nicht so oft oder nicht mehr nutzen wollen, biete deine Hilfe an und bemühe dich, Negativ-Punkte so schnell wie möglich aus dem Weg zu schaffen.

Direkte Kommunikation ist wichtig und auch der Support sollte dabei schnell und einfach funktionieren, damit eindeutig die Kundenorientierung im Vordergrund steht. Je schneller du auf Support-Anfragen reagierst, desto besser kommt dies bei deinen Kunden an, schafft Vertrauen und fördert die Kundenbindung.

Kunden gewinnen ist nicht schwer, Kunden halten dagegen sehr. Klick um zu Tweeten

4. Kunden zur Weiterempfehlung animieren

Wäre es nicht schön, wenn Kunden und Nutzer dir helfen könnten, dein Produkt oder deine Marke bekannter machen? Genau das ist so gesehen ein wesentlicher Bestandteil von Growth Hacking, da man hier vorhandene Möglichkeiten nutzen und optimieren kann. Hier unterscheidet man in zwei Teilbereiche:

Kunden werben bewusst für Kunden

Sobald Kunden von deinem Produkt überzeugt sind, es für nützlich halten und glauben, anderen könnte es ebenso gefallen, werden sie es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ihren Freunden und Bekannten weiter empfehlen. Deswegen solltest du beständig darauf achten, dass dein Produkt in einem fehlerlosen Zustand ist und stetig zum noch Besseren hin optimiert wird.

Hier kannst du jetzt noch einen Schritt weiter gehen und deine Kunden durch einen Anreiz zu einer Weiterempfehlung animieren. Das Prinzip kennen wir zum Beispiel aus dem Hause Tupperware: Veranstaltet man bei sich zu Hause eine Tupperparty, bei der von Tupperware-Verkäufern Produkte vorgestellt und angeboten werden, so bekommt man als derjenige, der die Wohnung für die Veranstaltung bereitstellt eine Vergütung in Form von Gratisprodukten, Vergünstigungen oder Bonuspunkten. An derselben Stelle hat Tupperware durch diese Veranstaltung nun die Möglichkeit, seine Produkte den Gästen vorzustellen und diese als Kunden zu gewinnen. Im optimalen Fall können Sie die neuen Kunden wiederum dazu gewinnen, selbst eine Tupperparty bei sich zu Hause zu veranstalten.

Ähnlich funktioniert das Ganze online: Bietest du für Weiterempfehlungen Gutscheine, Gratisnutzung oder zusätzliche Funktionen an, so hat der Kunde etwas Positives davon und ist gern zur Weiterempfehlung bereit. Im Optimalfall erhält auch der Beworbene solch eine Vergünstigung – so steigt auch für ihn automatisch das Interesse am Produkt.

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Kunden werben unbewusst für Kunden

Des Weiteren kann man vorhandene Kommunikationswege, Tools und Features dazu nutzen, die Verbreitung der eigenen Marke zu unterstützen. Bereits in der E-Mail-Kommunikation bietet sich hier eine gute Möglichkeit: die Signatur. Durch die Signatur, die mindestens den Namen deines Unternehmens und die URL deiner Webseite beinhalten sollte, erhöhst du die Möglichkeit der Verbreitung. Dieses kleine Beispiel kannst du auf viele Bereiche anwenden. Hierfür gibt es in der Vergangenheit viele gelungene Growth Hacks, die das verdeutlichen.

Beispiele für gelungene Growth Hacks

Einige Beispiele habe ich bereits im Verlauf des Artikels angesprochen, aber jetzt werde ich noch genauer auf diese eingehen und sie erläutern:

Dropbox

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Hinter dem Growth Hacking des Filesharing-Abieters Dropbox steht ein ausgeklügeltes System: Möchtest du keinen Cent zahlen und den Dienst kostenlos nutzen, so hast du zu Beginn bei der Registrierung 2GB kostenlosen Speicherplatz. Im Anschluss bietet Dropbox dir die Möglichkeit, die „Ersten Schritte“ durchzugehen und nach ein paar Infos und Mausklicks hast du als Belohnung gleich 250MB mehr. Lädst du dir dann noch die Eigenprodukte Carousel und Mailbox auf’s Smartphone, gibt’s nochmal 4GB extra dazu. Und wo versteckt sich der werbende Teil? Ganz einfach: Sobald du deine Freunde zur Verwendung von Dropbox einlädst, bekommst du selbst und der Eingeladene 500MB geschenkt – und das kannst du bis zu 32 Mal machen und somit 16GB extra herausholen. Das bedeutet allerdings auch, du schenkst Dropbox 32 neue Kunden – also genau das, was jeder Growth Hacker und das Unternehmen möchte.

Spotify

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Durch die einfache Verknüpfung des Musikdienstes Spotify mit Facebook oder wahrscheinlich auch dadurch, dass man sich schnell und kinderleicht mit Facebook bei Spotify registrieren kann, anstatt ein extra Nutzerkonto zu erstellen, teilt man im sozialen Netzwerk gerne mit anderen, was man gerade so für Musik hört. Andere werden darauf aufmerksam und im Nu hat Spotify neue Interessenten für seinen Service. Einfach perfekt für Nutzer und das Unternehmen!

Hotmail

Zum Start von Hotmail fügte das Mailprogramm bei jeder abgeschickten Email folgende Signatur hinzu:

PS: I Love You. Get Your Free Email at Hotmail.

Dies ist ein gutes Beispiel für unbewusst werbende Kunden. Da es zu der damaligen Zeit kaum kostenfreie Emails gab und sich alles noch in der Entwicklung befand, wechselten viele User von kostenpflichtigen Anbietern zu Hotmail und automatisch hatte das Unternehmen mehr Kunden.

Instagram

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Der nächste Hack kommt von der Foto-App Instagram, die von Beginn an auf die Möglichkeit hinwies, mit der Community geteilte Bilder auch automatisch auf Facebook und Twitter zu posten. Mittlerweile ist dies auch für Tumblr, Flickr und foursquare möglich. Dadurch hat der Nutzer einerseits den Vorteil, ein Foto für verschiedene Soziale Netze nur einmal posten zu müssen, Instagram hingegen den Vorteil, dass sie durch verschiedene Kanäle auch direkt dort Werbung machen, weil der Link bekanntlich zurück zu Instagram führt oder sogar erwähnt wird, dass das Foto ursprünglich dort gepostet wurde.

Paypal

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1999 startete ein Unternehmen namens Paypal, welches bis zum Jahr 2003 einen simplen Weg nutzte, um neue Kunden zu gewinnen: Warb ein Nutzer einen anderen an, so bekam er selbst als auch der künftige Nutzer eine Prämie von 10 Dollar. Und wer sagt schon nein, wenn er für eine einfache Registrierung automatisch Geld geschenkt bekommt? Ein guter Anreiz also für bestehende und zukünftige Kunden.

Der Unterschied zum Online Marketing

Eigentlich könnte man jetzt doch einfach sagen, Growth Hacking wäre (Online) Marketing. Man überlegt sich schließlich eine Strategie, ein Produkt an die Menschen zu bringen. Allerdings, und damit kommen wir zurück zum Anfang, liegt das einzige Ziel eines Growth Hackers darin, das Produkt an möglichst viele Leute zu bringen. Dabei wird wenig Wert darauf gelegt, wie es passiert. Im Marketing an sich spielen allerdings viel mehr Faktoren eine Rolle. So ist ein wichtiger Punkt zum Beispiel die Reputation des Unternehmens. Growth Hacking mag also einige Marketing-Aspekte aufzeigen, ist im Grunde aber nur ein Mittel zum Zweck: dem Wachstum.

Und jetzt: Hack your growth!

Dieser Artikel ist ein Versuch, dir das Growth Hacking etwas näher zu bringen und ich hoffe, wir konnten dir mit diesem Artikel viele neue Ideen und Anregungen für dein Unternehmen und dessen Wachstum geben. Hast du schon Erfahrungen im Growth Hacking gemacht? Hast du noch mehr Tipps zu diesem Thema? Wir und unsere Leser würden uns sehr über deinen Kommentar auf dieser Seite, bei Facebook oder Twitter freuen.

Vielen Dank an unsere Franziska Schneider, die einen großen Anteil an der Produktion dieses Artikels hat. Franzi studiert Onlinekommunikation an der Hochschule Darmstadt und unterstützt Stetic nebenbei tatkräftig in allen Bereichen des Online Marketings.

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